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Tapinoma Magnum

Tapinoma Magnum

Blogberichte

Wie sieht es in Österreich einstweilen aus?

Aktuell gibt es noch keinen wissenschaftlichen Nachweis der invasiven Ameisenart in Österreich. Man kann vermuten, dass es sie schon hier gibt, aber eben noch nicht auffällig geworden ist. Dennoch muss aus unserer Sicht abgewartet werden. Einstweilen gibt es weder vom Bundesministerium noch von Seiten der AGES eine Information über ein Vorkommen oder gar eine Bedrohung.

Was hat es grundsätzlich mit dieser Ameisenart auf sich?

Vorerst ein paar grundlegende Informationen: Ameisen gehören zum Ökosystem dazu und sind für einen funktionierenden Kreislauf notwendig. Das gilt für alle Ameisenarten. Aufgrund der voranschreitenden Globalisierung, die den Austausch von Waren inkl. Pflanzen beinhaltet, verbreiten sich jedes Jahr verschiedenste Organismen weltweit. Aufgrund der vielfach vorfindenden idealen Lebensbedingungen in der neuen Heimat - auch aufgrund des Klimawandels, bleibt die eingeschleppte Art bestehen oder breitet sich sogar aus. Dies haben wir mit unzähligen Arten bisher beobachten können (Asiatische Tigermücke, Asiatische Marienkäfer, Asiatische Hornisse, Amerikanische Zapfenwanze, Marmorierte Stinkwanze, usw.).


Oftmals gibt es eine friedliche Ko-Existenz zu heimischen Artverwandten. Bei manchen Organismen aber auch nicht. Die Ameisenart Tapinoma Magnum ist eine von vielen Neozoen, die gekommen ist, um zu bleiben. Ursprünglich kommt sie aus dem Mittelmeerraum, wurde aber bereits 2007 in Nordwesteuropa beobachtet. In den letzten Jahren kommt es in einigen Gebieten in Mitteleuropa zu massenhaften Ausbreitungen, die sogar Schäden an Infrastruktur bewirkten.

Was zeichnet Tapinoma Magnum aus?

Im Gegensatz zu unseren heimischen Arten, bildet diese Ameisenart Superkolonien aus verbundenen Nestern, während heimische Arten eher für sich bleiben und gebietsfremde Kolonien abweisen und bekämpfen. Tapinoma Magnum Ameisen sind also darauf bedacht, die Kolonien untereinander zu verbinden und so auch zu vermehren. Wenn man es also zum Beispiel schafft, eine Kolonie zu tilgen, bilden sich im Nu neue, da neue Königinnen gebildet werden und in anderen Nestern Unterschlupf finden bzw. schnell neue Nester bauen. Dass dadurch die Ausbreitung unter gewissen Bedingungen sehr sprunghaft ansteigen kann und damit Schäden anrichtet, liegt auf der Hand. Man beobachtete bisher in der Schweiz z. B. eine Ausbreitung von 100 m/Jahr.

Grundsätzlich handelt es sich um eine Art, die keine gesundheitliche Bedrohung darstellt, aber aufgrund ihrer starken Ausbreitung und der Verdrängung heimischer Arten als Schädling eingestuft wird.

Erkennen kann man diese Art vorwiegend durch die Unzahl an Nestern im Erdboden (Durchlöcherung des Bodens) oder unter Terrassenplatten und deren breite Ameisenstraßen, die sich vor allem durch massives Gewusel kennzeichnet. Eine genaue Bestimmung ist durch Laien kaum möglich. Dies sollte man den Biologen überlassen.

Was kann man dagegen tun?

Bei dieser Superkolonie helfen nur massive Maßnahmen über einen längeren Zeitraum. Das gilt für den Laien genauso wie für den Fachmann. Auf Nummer sicher geht man, wenn man den professionellen Schädlingsbekämpfer ruft, da dieser über die wirksamsten Mittel verfügt. Meist kommen Fraßköder, Sprüh- und Streumittel in einer Kombinationsbehandlung zum Einsatz, aber auch flächendeckende Blattlausbekämpfungen machen zusätzlich Sinn, da auch diese Ameisenart sich von Honigtau ernährt und dazu Blattläuse „züchtet“.
Auf jeden Fall ist immer mit einer ganzen Bekämpfungsreihe zu rechnen. Diese kann sich über mehrere Wochen bis Monate erstrecken. Eine Einzelbekämpfung bringt wenig.

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